Fchleute widersprechen Trumps Paracetamol-Warnung

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23.09.2025 12.29Online seit heute, 12.29 UhrUS-Präsident Donald Trump hat schwangere Frauen wegen angeblicher Autismus-Gefahr für ihre Kinder vor der Einnahme von Paracetamol gewarnt. Seither meldeten sich zahllose Fachleute zu Wort, die Trumps Meinung, die ohne jeden Beleg, äußerte, widersprechen.„Da ist natürlich nichts dran“, sagte etwa heute Maik Pommer, Sprecher des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zur dpa. Die Studienlage bei dem Thema sei eindeutig. Wie auch bei anderen Medikamenten seien alle Risiken in der Packungsbeilage aufgeführt, eine solche Autismus-Warnung sei nicht darunter.Trump warnte Schwangere vor der Einnahme des fiebersenkenden Schmerzmittels Tylenol mehrmals mit klaren Worten und brachte dabei ein Risiko von Autismus-Folgen für ihre Kinder ins Spiel. Tylenol enthält den Wirkstoff Acetaminophen, der Paracetamol entspricht.Widerspruch auch aus den USAAuf der Webseite der Medikamenten-Marke Tylenol der Firma Kenvue hieß es, seit Generationen vertrauten Familien auf das Medikament. Wissenschaftliche Daten ergäben keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Autismus und der Einnahme des Medikaments.Auch die zuständige amerikanische Fachgesellschaft „The American College of Obstetricians and Gynecologists“ (ACOG) stellte sich in einem Statement klar gegen die Empfehlung der US-Regierung, die auch vom Gesundheitsministerium veröffentlicht wurde. Die Einschätzung ignoriere sämtliche wissenschaftliche Erkenntnisse und vereinfache die vielfältigen und komplexen Ursachen neurologischer Probleme bei Kindern auf gefährliche Weise. „Es ist höchst beunruhigend, dass unsere Bundesgesundheitsbehörden bereit sind, eine Ankündigung zu machen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden von Millionen von Menschen beeinträchtigt, ohne dass hierfür verlässliche Daten vorliegen“, heißt es auf der ACOG-Webseite.Britischer Minister: „Ignorieren“Der britische Gesundheitsminister Wes Streeting forderte die Menschen auf, Trumps Aussagen über Medizin völlig zu ignorieren. „Es gibt keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Paracetamol durch Schwangere und Autismus bei ihren Kindern. Keine“, so Streeting. Tatsächlich sei 2024 in Schweden eine große Studie mit 2,4 Millionen Kindern durchgeführt, die diese Behauptungen nicht bestätigte. „Deshalb rate ich den Zuschauern: Schenken Sie Donald Trumps Aussagen über Medizin keinerlei Beachtung“. Zurück zur StartseiteORF.atNicht alle Bilder konnten vollständig geladen werden. Bitte schließen Sie die Druckvorschau bis alle Bilder geladen wurden und versuchen Sie es noch einmal.