17.09.2025 11.38Online seit heute, 11.38 UhrDie Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist in den ersten drei Quartalen 2025 weiter gestiegen. Laut einer heute veröffentlichten Hochrechnung des Gläubigerschutzverbandes KSV1870 mussten 5.110 Betriebe Insolvenz anmelden, 5,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.Das entspricht rund 19 Pleiten pro Tag. Auffällig ist jedoch, dass die vorläufigen Passiva um 58 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro sanken. Betroffen waren 15.200 Beschäftigte, fast ein Fünftel weniger als 2024.Besonders häufig traf es den Handel mit 921 Pleiten (plus zehn Prozent), die Bauwirtschaft mit 784 Fällen (minus drei Prozent) sowie Beherbergung und Gastronomie mit 603 Insolvenzen (unverändert). Ein drastischer Anstieg von 62 Prozent wurde im Immobiliensektor registriert.„Besonders Projektentwickler befinden sich angesichts einer angespannten Kostenstruktur und einer überschaubaren Anzahl an Bauprojekten nach wie vor in einer brenzligen Lage“, erklärte KSV-Insolvenzleiter Karl-Heinz Götze. Zugleich nahm die Zahl der mangels Vermögen nicht eröffneten Verfahren auf knapp 1.800 (plus acht Prozent) zu.Bei den Privatkonkursen zeigte sich hingegen kaum Bewegung. Von Jänner bis September 2025 wurden österreichweit 6.628 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, ein Rückgang um lediglich ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt die Zahl weiter unter dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. Das dritte Quartal brachte wie üblich die wenigsten Fälle im Jahresverlauf.Für das Gesamtjahr rechnet der KSV1870 mit 8.800 bis 9.000 eröffneten Privatkonkursen und sieht die weitere Entwicklung offen. „Die aktuelle Situation bewegt sich in einem Rahmen, wie wir ihn aus der Vergangenheit kennen“, so Götze. Belastend für viele Haushalte bleiben hohe Lebenshaltungskosten sowie steigende Kreditrückzahlungsraten.