Dirigent Schani übt Kritik an Ausladung durch Festival

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17.09.2025 07.51Online seit heute, 7.51 UhrDer israelische Dirigent Lahav Schani (Shani) hat sich nach seiner Ausladung von einem Musikfestival im belgischen Gent erstmals öffentlich zu Wort gemeldet und Kritik an der Entscheidung geübt.„Das Festivalmanagement handelte unter dem Vorwand, dass ‚Musik eine Quelle der Verbindung und Versöhnung sein sollte‘“, schrieb er in einer schriftlichen Stellungnahme, die gestern auf der Website der Münchner Philharmoniker veröffentlicht wurde.Allerdings habe das Festivalmanagement der Aussage jegliche Bedeutung genommen, „indem sie dem politischen Druck nachgaben und von mir verlangten, eine politische Erklärung abzugeben, obwohl ich mich seit Langem und öffentlich für Frieden und Versöhnung einsetze“, so der Dirigent.Scharfe internationale ReaktionenDas Flanders Festival Ghent hatte ein für den 18. September geplantes Gastspiel der Philharmoniker unter Shanis Leitung vergangene Woche abgesagt. Als Grund wurde angegeben, dass Schani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra sei und seine Haltung zur israelischen Regierung nicht klar sei.Belgiens Premier Bart De Wever hatte die Ausladung scharf kritisiert. Der israelische Botschaft in Deutschland, Ron Prosor, sprach von „purem Antisemitismus“. Die deutsche Botschaft in Belgien beendete die Zusammenarbeit mit dem Festival.„Menschliche Werte nicht aufgegeben“Schani erinnert in seiner Stellungnahme an den Großangriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.„Kein Israeli war von diesen Ereignissen unberührt“, schrieb er. Die israelische Gesellschaft trauere weiterhin und sehne sich nach der Rückkehr der 48 noch in Gaza befindlichen Geiseln.„Dennoch habe ich, wie viele Israelis, meine menschlichen Werte nicht aufgegeben. Die Bilder und Berichte aus Gaza sind zutiefst erschütternd, und es ist unmöglich, angesichts der Katastrophe, die dieser Krieg über die Zivilbevölkerung in Gaza gebracht hat, gleichgültig zu bleiben. Es muss alles getan werden, um den Krieg so schnell wie möglich zu beenden und den langen Prozess der Heilung und des Wiederaufbaus für beide Gesellschaften zu beginnen.“