Cannabiskonsum vervierfacht offenbar Diabetes-Risiko

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Kommt mit dem globalen Trend zur Cannabis-Legalisierung auch eine neue Diabetes-Welle auf uns zu? Darauf deutet eine neue Studie hin. Big Pharma dürfte sich schon die Hände reiben. Immerhin werden so unzählige neue Kunden quasi “herangezüchtet”.Der weltweite Trend zur Legalisierung von Cannabis könnte eine bislang unterschätzte gesundheitliche Nebenwirkung haben: Laut einer Analyse von Daten aus über 4 Millionen Patientenakten steigt das Risiko, an Diabetes zu erkranken, bei Cannabiskonsumenten um fast das Vierfache. Die Ergebnisse der bislang noch nicht in einem Fachjournal veröffentlichten Studie wurden auf der Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Wien vorgestellt.Das Forscherteam um Dr. Ibrahim Kamel vom Boston Medical Center untersuchte Daten von knapp 97.000 Erwachsenen mit Cannabis-bezogenen Diagnosen und verglich sie mit über 4,1 Millionen gesunden Kontrollpersonen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren entwickelten 2,2 Prozent der Cannabisnutzer Diabetes, im Vergleich zu nur 0,6 Prozent in der Kontrollgruppe. Auch nach Berücksichtigung anderer Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Cholesterin oder Alkohol blieb der Zusammenhang deutlich bestehen.Die Wissenschaftler vermuten, dass Insulinresistenz und ungesunde Ernährungsgewohnheiten die Verbindung erklären könnten. Allerdings handelt es sich um eine retrospektive Studie, die keinen kausalen Beweis liefert. Einschränkungen wie ungenaue Angaben zum tatsächlichen Konsum oder mögliche Verzerrungen durch Selbstauskünfte bleiben bestehen. Trotzdem sehen die Autoren enorme Auswirkungen für die öffentliche Gesundheit: Mit zunehmender gesellschaftlicher Akzeptanz und Legalisierung müsse das Diabetes-Risiko stärker in Aufklärung, ärztliche Beratung und Behandlungsprogramme integriert werden.Für Big Pharma ist dies jedoch eine gute Nachricht. Einerseits investieren einige der Unternehmen (darunter auch Bayer/Monsanto) in die Entwicklung von medizinischem Cannabis, andererseits verdienen sie Unsummen durch Diabetes-Medikamente. Und mit der sukzessiven Liberalisierung von Cannabis weltweit werden wohl offenbar auch weitere Kunden “herangezüchtet”.