22.09.2025 21.04Online seit heute, 21.04 UhrDer dänische Energiekonzern Orsted hat im Streit um ein fast fertiggestelltes Windkraftprojekt in den USA einen juristischen Sieg gegen die Regierung von Präsident Donald Trump errungen. Ein Bundesrichter in Washington hob heute einen von der Regierung im August verhängten Baustopp für das Projekt „Revolution Wind“ auf.Richter Royce Lamberth bezeichnete die von der Regierung Wochen nach dem Stopp nachträglich vorgebrachten Erklärungen als „Höhepunkt willkürlichen und launenhaften“ Regierungshandelns.Richter: „Irreparabler Schaden“ drohtLamberth begründete seine einstweilige Verfügung damit, dass dem Projekt ein „irreparabler Schaden“ drohe und eine Investition von fünf Milliarden Dollar (über vier Mrd. Euro) gefährdet sei. „Wenn ‚Revolution Wind‘ die Fristen nicht einhalten kann, könnte das gesamte Projekt scheitern“, sagte er.Ein Sprecher von Orsted teilte mit, das Unternehmen werde die betroffenen Bauarbeiten so schnell wie möglich wieder aufnehmen. Man werde sich weiterhin um eine Zusammenarbeit mit der US-Regierung bemühen. Das Projekt befindet sich rund 24 Kilometer vor der Küste des US-Bundesstaates Rhode Island und soll nach seiner Fertigstellung Strom für 350.000 Haushalte liefern.Rückschlag für TrumpDie Entscheidung ist ein Rückschlag für Trump, der seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Jänner 2025 die Förderung von Wind- und Solarenergie systematisch zurückfährt. So stoppte seine Regierung am ersten Tag im Amt die Vergabe neuer Lizenzen und Genehmigungen für Windenergieprojekte. Im Juli unterzeichnete Trump ein Gesetzespaket, das Subventionen für Wind- und Solarprojekte vorzeitig beendete. In der vergangenen Woche nannte er Windkraft einen teuren Witz und ein Desaster.Am 22. August hatte das Innenministerium den Baustopp für das nun vom Gericht wieder freigegebene Orsted-Projekt angeordnet. Begründet wurde das zunächst mit nicht näher bezeichneten Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit. Später hieß es, Orsted habe gewisse Vorgaben nicht erfüllt.