Von Hans-Jürgen Geese (anderwelt)Fletcher Prouty (1917 – 2001) war ein Oberst der U.S. Air Force, zuständig für die militärische Unterstützung verdeckter amerikanischer Geheimdienstaktivitäten (später CIA).Am 2. September 1945 befand sich Fletcher Prouty auf der japanischen Insel Okinawa, inmitten gigantischer Mengen an Kriegsmaterial, vorgesehen für die Versorgung von 500.000 amerikanischen Soldaten, die Japan erobern sollten. Aber das erübrigte sich schließlich, denn an eben jenem 2. September 1945 hatte das japanische Kaiserreich kapituliert.Fletcher Prouty fragte den zuständigen Offizier, was denn nun mit all dem Kriegsmaterial geschehen werde? Würde das alles wieder zurück in die U.S.A. geschafft werden?Der Mann antwortete: „Nein, eine Hälfte wird nach Seoul in Korea geschickt. Die andere Hälfte geht nach Hanoi in Vietnam.“An jenem Tag, so Fletcher Prouty später, an jenem Tag begann er die Welt zu verstehen. Obwohl er nichts verstand. Denn er fand nie heraus wer die Befehle gegeben hatte, dieses Kriegsmaterial nach Korea und Vietnam zu schicken.Der Krieg in Korea begann dann am 25. Juni 1950. Und Vietnam? Die Franzosen kehrten bald nach Ende des Zweiten Weltkrieges zu ihrer Kolonie Vietnam zurück. Aber der vietnamesische Anführer der Aufständischen, Ho Chi Minh, hatte eine Überraschung für sie bereit. Denn die Franzosen hatten keine Ahnung, dass die vietnamesischen Kämpfer jetzt so ausgezeichnet ausgerüstet waren. 1954 mussten die Franzosen sich geschlagen aus Vietnam zurückziehen.Die alles entscheidende Frage, die sich natürlich auch Fletcher Prouty stellte, lautete und lautet: „Wer macht solche Pläne für Kriege der Zukunft?“ Nicht einmal Fletcher Prouty mit seinen exzellenten Beziehungen fand darauf je eine Antwort. In Interviews vor seinem Tode war er genauso schlau wie an jenem 2. September im Jahre 1945.Gründung der NATODie NATO wurde am 4. April 1949 in Washington gegründet. Sie versteht sich als Wertegemeinschaft freier demokratischer Staaten. Die Bundesrepublik trat am 6. Mai 1955 der NATO bei. Am 14. Mai 1955 unterschrieben in Warschau die Ostblockstaaten den „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand“ (Warschauer Pakt). Der Warschauer Pakt war also eine Reaktion auf den Beitritt der Bundesrepublik in die NATO.Der russische Präsident Wladimir Putin erwähnte vor kurzem ein Dokument der Sowjetunion aus dem Jahre 1954, mit dem die Sowjetunion ihren Antrag auf Mitgliedschaft in der NATO gestellt hatte. Später habe Russland dann noch zweimal versucht, Mitglied der NATO zu werden. Berühmt ist eine Rede Putins in Washington im Jahre 2001. Er stand auf dem Podium und sagte, dass Russland gerne Mitglied der NATO werden würde. Bush der jüngere stand neben ihm und tat was? Er lachte. In aller Öffentlichkeit. Es ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass auch der dritte Versuch einer Mitgliedschaft später scheiterte.Der Warschauer Pakt wurde am 31. März 1991 aufgelöst. Inzwischen sind alle Länder, die einst Mitglieder des Warschauer Paktes waren, Mitglieder der NATO. Alle, außer einem Land. Das eine Land ist Russland. Erklären Sie das einmal Wladimir Putin. Oder mir. Haben die Russen irgendetwas falsch gemacht?Die offensichtliche Frage ist natürlich, warum nicht auch die NATO 1991 aufgelöst wurde? Denn die NATO hatte doch ihre Existenzberechtigung verloren, oder nicht? Der Feind hatte sich aufgelöst.Es ist übrigens inzwischen wohl unbestritten, dass die Sowjetunion niemals die Absicht hatte, den Westen anzugreifen. Nach Ende des kalten Krieges erfuhr Willy Wimmer, ehemals Mitglied der Bundesregierung, diese gute Nachricht auch direkt von den amerikanischen Kollegen in Washington. Die Drohung der sogenannten Gefahr aus dem Osten war nichts als Propaganda des Westens.Wann wurde Lüge zur Wahrheit?Wenn Sie ein wenig in der Vergangenheit herumschnüffeln, fällt Ihnen bald auf, dass Politiker regelmäßig zu lügen scheinen. Man könnte vielleicht sogar sagen, dass das Lügen geradezu ein wesentlicher Teil des Gewerbes der Politiker ist.Nun mögen Sie die Vermutung anstellen, dass unsere heutigen Politiker aus ganz anderem Schrot und Korn geschaffen sind und mit Lügereien und Betrug und Vortäuschung falscher Tatsachen und ähnlichen Unannehmlichkeiten aber auch wirklich gar nichts zu tun haben. Das seien alles ehrenwerte Herrschaften, die lediglich das Wohl des Volkes zur Richtschnur ihres Handelns machen.Dummerweise drängt sich der Verdacht auf, dass das mit der Lügerei und der Heuchelei heute genau so oder noch schlimmer ist als dereinst vor langer Zeit. Denn glauben Sie wirklich, dass z. B. unsere Politiker nicht die Bohne von Ahnung haben was da in der Realität in der Ukraine abläuft? So ignorant können die doch einfach nicht sein. Oder doch? Glauben die noch immer an den Endsieg?Und ist diesen Politikern im Westen überhaupt bewusst, wie es zu dem Ukrainekrieg kam? Hat sich Russland über die Jahre zusehend gen NATO ausgeweitet? Oder war es die NATO, die Russland immer weiter und weiter bedrohte? Na?Die NATO hätte nichts weiter zu tun brauchen als die Ukraine in Ruhe zu lassen. Wäre es wirklich so schlimm für die Ukrainer gewesen, wenn sie nicht Teil der NATO hätten werden dürfen? Welchen Segen hat denn die NATO auf die Völker ihrer Mitgliedsstaaten verteilt, den man der Ukraine hätte verweigern müssen?Ein Militärbündnis braucht nun mal einen FeindDie Vereinigten Staaten von Amerika haben seit Ende des Zweiten Weltkrieges sage und schreibe satte 37 Billionen (37.000 Milliarden) U.S. Dollar für Kriege ausgegeben. Frage: Hat jemals irgendein Land die Vereinigten Staaten von Amerika bedroht? Natürlich nicht. Warum sollte irgend jemand auf die Idee kommen, die Amerikaner zu überfallen? Das hat es nie gegeben und es wird nicht vorkommen. Warum auch?Es mag Ihnen langsam aufgehen, dass nur ein wirklich geistig nicht besonders gesegnetes Volk auf solch einen Schwachsinn hereinfällt. Mit 37 Billionen Dollar, investiert in das Leben ihrer eigenen Bürger, in ihr eigenes Land, hätten die Amis sich das Paradies auf Erden einrichten können. Aber sie haben es mit Krieg spielen verplempert. Und dabei Grauen und Elend und Tod über die Welt gebracht.Verstehen Sie Logik? Also: Die NATO braucht einen Feind. Ohne Feind, wie damals beim Warschauer Pakt, ohne Feind verschwindet die Existenzberechtigung von dem Verein. Frieden ist also für die NATO der schlimmstmögliche Zustand.Außerdem ist mit Frieden kein Geld zu verdienen. Schließlich ist Krieg das einträglichste Geschäft auf Erden. Krieg ist ein Geschäftsmodell. Die NATO ist ein Geschäftsmodell. Aber das sagen die Ihnen natürlich nicht. Der Herr Merz will jetzt eine Billion locker machen, weil er das Geschäftsmodell Krieg unterstützt.Wir lernen: Die NATO ist das Kontrollorgan der Amerikaner über Europa. Und zudem eine lukrative Einnahmequelle. Warum sollten die Amerikaner je ein Interesse daran haben, die NATO aufzulösen? Das würden bestimmte Herren dem Donald Trump nie erlauben. Egal was der Donald Trump da so von sich gibt.Die NATO ist heute drittklassigDabei ist die NATO vor allem Show. Kaum Substanz. Vor kurzem fanden drei Militärparaden statt. Haben Sie sich die angeschaut? Die erste fand in New York statt. Die zweite in Moskau. Die dritte in Peking. Was meinen Sie, welche Parade am eindrucksvollsten die Qualität der entsprechenden Armee widerspiegelte?Nun, es war sicherlich nicht die Parade in New York, ein eher peinliches Ereignis. Wenn Sie denn noch irgendeinen Beweis brauchten wohin sich in unserer Zeit die Machtverhältnisse verlagert haben, dann waren es jene drei Paraden.Aber auch auf dem Schlachtfeld selbst ist der Qualitätsunterschied inzwischen allzu offensichtlich. Denn der Ukrainekrieg ist letztendlich ein Krieg der NATO gegen Russland. Die Russen sprechen das sogar offen aus und haben sich seit Ausbruch des Konfliktes entsprechend eingestellt. Und sie gewinnen.Wir müssen feststellen: Die gesamte NATO, inklusive der Vereinigten Staaten von Amerika, ist nicht in der Lage, Russland zu besiegen. Und wird auch auf absehbare Zeit nicht in der Lage sein, Russland zu besiegen. Trotz der mutigen Verschwendung all des Geldes von Herrn Merz. Der Herr Merz, man muss es leider so sagen, der Herr Merz hat von Tuten und Blasen keine Ahnung. Wie kann er den Bundesbürgern vorgaukeln, dass sie jemals gegen Russland gewinnen könnten? Er muss den Verstand verloren haben. Kein Wunder, dass ihn kaum noch jemand in der Bundesrepublik Kanzler spielen lassen will. Der Mann wurde fairer Weise gewogen und dabei als viel zu leicht befunden.Aber er arbeitet fleißig, sorgt sich um den Krieg, der auf keinen Fall zu Ende gehen darf. Warum? Geschäftsmodell! Daher schlägt er auf Putin ein, will den provozieren und damit seinen eigenen Arbeitsplatz erhalten. Merz bezeichnete Putin als „den vielleicht schwersten Kriegsverbrecher unserer Zeit.“ Wirklich? Der Merz sollte sich anschauen, was sein Kollege Netanjahu da so anrichtet und dem mal gehörig auf die Finger klopfen. Aber das traut er sich natürlich nicht.Summa summarum muss man auch heute, auf der Suche nach irgendeiner Logik, leider zu der gleichen Schlussfolgerung gelangen wie einst Fletcher Prouty und die Frage unbeantwortet lassen: Wer, verdammt noch mal, kann ein Interesse daran haben, diesen Krieg zu führen? Und alle anderen Kriege? Wer? Sie etwa?Man kann sich keine Armee kaufenDas Herrscherprinzip im Westen beruht auf der Macht des Geldes. Geld regiert die Welt. Angeblich absolut. Nichts stehe über dem Geld. Dieses Herrscherprinzip soll global ausgebreitet werden. Dann würde sich endlich ein Weltenherrscher liebevoll um diesen schönen Globus und all seine Mitbewohner kümmern.Das mag in der Tat eintreten. Aber momentan sieht es nicht danach aus. Aus einem einfachen Grund: Der Mensch ist immer noch viel zu sehr Mensch. Er ist zwar zu einem beeindruckenden Grade manipulierbar. Aber noch nicht total.Es wird schwierig sein, eine bundesrepublikanische Armee aufzustellen, die in der Lage ist, eine russische Armee zu besiegen. Was sollte den Bundesbürger motivieren, sein Leben zu opfern? Für diese Bundesrepublik? Für Herrn Merz?Kann man davon ausgehen, dass die Mehrheit der russischen Männer ihr Leben für ihr Vaterland opfern wird? Ja, davon kann man ausgehen.Aber in den NATO Ländern? Und damit erübrigt sich eine NATO schon von vorn herein. Denn wenn man nicht siegen kann, was soll das denn mit der NATO?Russland könnte die Bedeutungslosigkeit der NATO aufzeigen, indem es ein relevantes militärisches Ziel in der NATO außer Gefecht setzt. Grund dazu hätte Russland allemal, denn die NATO liefert nicht nur Waffen in die Ukraine, sondern liefert auch die Zieldaten für die Angriffe. Und NATO Soldaten befinden sich in der Ukraine. Tausende wurden getötet. Kein Land in Europa würde es wagen, offen den Zorn Moskaus auf sich zu ziehen. Die sind alle Papiertiger. Selbst die Amerikaner haben nichts als Verachtung für die Europäer übrig. Verständlicher Weise, denn die europäischen Politiker sind nichts weiter als Dummschwätzer.Nur Nationalstaaten haben richtige ArmeenDer Mensch ist bereit, die Familie und die Heimat zu verteidigen. Darüber hinaus wird es schwierig. Das ist der Grund, warum die Amerikaner seit dem Zweiten Weltkrieg keinen einzigen Krieg (von Granada und Panama abgesehen) gewonnen haben. Sie mussten letzten Endes immer wieder als Verlierer abziehen.Denn der Kämpfer auf der anderen Seite war bereit, sein Leben zu opfern. Der Amerikaner wollte nur heil wieder nach Hause kommen. Sein Leben als Soldat ist sein Job. Die meisten arbeiten als Soldat wegen des Geldes. Wegen des Geldes!Meinen Sie wirklich, dass die Soldaten der Bundeswehr ernst zu nehmen sind? Selbst eine Billion Euro macht aus so einem Haufen keine richtige Armee. Zudem muss man annehmen, dass die Führung amerikanisiert ist. Die bei der Bundeswehr schauen nach Brüssel und nach Washington. Nicht nach Berlin.Wird das bei den Holländern anders sein? Oder bei den Italienern? Oder bei den Belgiern? Die NATO ist ein Phantasiegebilde, mit dem nur viel Geld zu verdienen ist. Fragen Sie Selenskyj. Die offene Frage bei Selenskyj ist nur noch, ob Selenskyj Millionär oder Milliardär ist. Der hat sein Land sehr teuer verkauft.Über Kabul und Kiew in die BedeutungslosigkeitAm 15. August 2021 eroberte die Taliban die Hauptstadt Kabul. Die NATO machte sich auf und davon. Großzügigerweise ließ man gigantische Waffenberge zurück, die die Taliban weltweit in neue potentielle Kriegsgebiete vermarkten konnte. Die NATO Länder mussten sich natürlich neue Waffen kaufen. Es war also ein tolles Geschäft. Leider hatte der Ruf der NATO ein wenig gelitten, hatte man doch nicht einmal gegen diese Barfußsoldaten gewinnen können.Doch dann, nur ein paar Monate später, im Februar 2022, fiel Gott sei Dank Putin in die Ukraine ein. Die NATO war gerettet. Und wird jetzt demnächst natürlich wieder mal verlieren. Aber das ist unbedeutend. Denn darum geht es nicht. Es geht nur darum, Kriege ohne Ende zu produzieren. Die spalten die Menschheit und sorgen für den Transfer von Geld von „arm“ nach „reich“. Geld ist Macht.Es bleibt lediglich noch, die alte Frage zu stellen: Wer hat das nur alles arrangiert? Oder war es lediglich mal wieder purer Zufall? Na, wollen Sie wirklich noch immer diese törichte Frage stellen?Nach dieser Begutachtung kann die Empfehlung doch wohl nur lauten, endlich zu tun, was man bereits 1991, spätestens, hätte tun müssen: Die NATO aufzulösen.Und dann sollte ein Requiem zelebriert werden, eine Trauerfeier, um auch offiziell endlich zur Ruhe zu betten, was eigentlich von Anfang an eine Totgeburt war. „Möge die NATO in Frieden ruhen“. Das wäre doch ein schöner Spruch.