Neue Theorie zu Ursprung des „Book of Kells“

Wait 5 sec.

26.09.2025 13.38Online seit heute, 13.38 UhrDas „Book of Kells“, eine illustrierte Handschrift des achten oder neunten Jahrhunderts aus dem Gebiet des heutigen Großbritannien, ist vielleicht gar nicht dort geschaffen worden, wo man den Entstehungsort bisher vermutet hat. Schon bisher herrschte über den Ursprung des Werkes mit seiner wechselvollen Geschichte Uneinigkeit.Bisher hieß es, das Werk sei auf der Insel Iona, lange Zeit das geistliche Zentrum Schottlands, geschaffen worden. Eine britische Forscherin vermutet den Ursprung nun im östlichen Schottland, wie der britische „Guardian“ heute berichtete.Das Buch, eine aufwendige Illustration der vier Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, wurde zur Zeit der Wikinger im neunten Jahrhundert nach Irland gebracht, 1006 wurde es laut Aufzeichnungen aus der Kells Abbey in der irischen Grafschaft Meath gestohlen, aber kurz darauf wieder gefunden. Nachdem es mehrfach den Besitzer wechselte, wird das Werk seit dem 17. Jahrhundert im Trinity College in Dublin aufbewahrt.IMAGO/UIGLaut Ansicht der Kunsthistorikerin Victoria Whitworth, die ihre Erkenntnisse laut „Guardian“ demnächst in einem Buch publizieren will, könnte das Buch sehr wahrscheinlich in einem Kloster in Portmahomack nördlich des schottischen Inverness entstanden sein.Dort hatte man dessen Ursprung – und die Fähigkeiten, derartige Werke zu schaffen – bisher nicht vermutet. Wenn das „Book of Kells“ tatsächlich dort entstand, würde das „unser Verständnis des frühmittelalterlichen Schottlands neu schreiben“, sagte sie dem „Guardian“.Als Belege für ihre Theorie nannte die Kunsthistorikerin etwa die spezielle Art von Pergament, die für die Herstellung des Buches verwendet wurde, aber auch zeitliche Details in dessen Entstehungsgeschichte. Portmahomack mit seinem Kloster war eine der frühesten christlichen Stätten im Schottland unter den Pikten, bis es durch einen Brand, möglicherweise während eines Überfalls der Wikinger, zerstört wurde.