Nach der Ausstrahlung im Servus TV – Blickwechsel spezial „Der Fall Pilnacek“ wundern sich bestimmt einige informierte Seher und Kenner des Falls, dass Servus TV ausgerechnet Gernot Rohrhofer mit der Redaktion „bedacht“ hat. Das ist der Autor von „Er muss weg“ mit dem roten Punkt auf dem Cover. Für Servus TV waren Lukas Jones und Andreas Mannsberger mit ihm in der Redaktion. Mal tritt Rohrhofer als Fragensteller, mal als Interviewter auf. Das Drehbuch hat auffällige Faktenlücken. Man war sehr bemüht, den Anschein der Wahrhaftigkeit zu wahren. Das ist aber nicht ganz gelungen, das Framing blitzte überall durch.Von Franziska Gabriel„Hätte ich gewusst, dass Rohrhofer hinter dem Beitrag steckt, hätte ich niemals ein Interview gegeben“, ärgert sich Kronen Zeitung-Journalist Erich Vogl. Man kann es ihm gut nachfühlen und anderen Interviewten geht es wahrscheinlich genau so.Mag. Gernot Rohrhofer ist Jurist und Journalist. Erste Erfahrungen sammelte er bei den “Niederösterreichischen Nachrichten”. Bevor er als Ressortleiter und Moderator zur Tageszeitung “Die Presse” wechselte, war er 13 Jahre in führenden redaktionellen Funktionen im ORF tätig. Rohrhofer ist diplomierter Berufssprecher und zertifizierter Profiler und ist Offizier bei der Freiwilligen Feuerwehr. Im Seifert Verlag erschien sein Buch „Pilnacek. Er muss weg!“ gleichzeitig mit Peter Pilzens Buch, als Pendant sozusagen.Rohrhofers Buch mutet an wie ein AuftragswerkEs ist recht schmal und auch inhaltlich sehr dünn, ohne große Enthüllungen. Wer schnell liest, ist in 2 Stunden durch. Bis zur Hälfte werden juristische Gepflogenheiten in Österreich beschrieben, ein Teil der ca. 80 Endnoten sind Zitate aus Parlamentsdokumenten. Die Rohrhoferpost ist so brav wie ein Schulaufsatz und vermisst, abgesehen von den ersten Seiten jene kriminalistische Spannung, die man sich bei so einem „Aufmacher“- Titel erwarten würde. Gernot Rohrhofer gehört inzwischen zu 100 Prozent die Firma Alea Media GmbH, die ihren Tätigkeitsbereich als “Unternehmens-, Kommunikations- und PR-Beratung sowie Moderation” definiert. Rohrhofer ist der Lebenspartner der ZIB-Moderatorin Margit Laufer.Sendung hatte leider einige Fakten nicht gebrachtLeider wurde im Drehbuch nicht erwähnt, dass Pilnacek ein Packl Geld einstecken hatte und dass er sich vor seinem Aufbruch auf die S5 mit einer Tochter von Caroline List traf. Die fehlenden 5-6 Stunden bis zur Auffindung seiner Leiche fielen gänzlich unter den Tisch und auch, dass beim Auffinden die Leichenstarre noch nicht eingetreten war. Pilnacek wurde wie ein torkelnder, betrunkener Tolpatsch dargestellt, obwohl die Polizei bei der Führerscheinabnahme feststellte: leichter Alkoholgeruch, Gang sicher. Der Investor Wolfgang Rauball wurde glatt vergessen und auch Christoph Stadlhuber, von dem er das Haus kaufen wollte, gar nicht erwähnt. Natürlich wurde nicht gesagt, dass die Presse schon Vorwissen hatte. Kein Wort davon, dass ein Selbstmord aus der persönlichen Perspektive Pilnaceks ausgeschlossen war – er wollte ein neues Leben beginnen. Es wurde auch nicht gesagt, dass es am Ufer mehrere Fußspuren gab. Dann zauberte man noch zwei Experten aus der Kiste, die das offizielle Narrativ untermauerten. Im Artikel von Peter Pilz auf ZackZack findet man noch mehr Ungereimtheiten zusammengefasst. Lustig sind dort die Kommentare zu lesen, denn es gibt in Österreich sehr viele sehr aufmerksame Menschen, die den Pilnacek-Krimi genau verfolgen und sich nicht so leicht von einer gefärbten, „geframten“ Doku täuschen lassen.Kommentatoren -Kritik an der Servus-DokuEin Kommentator, der sich jiminigrille nennt, meint:Kann mir nicht vorstellen, dass Tsocos sich so vorführen lassen wird. Kann mir aber vorstellen, dass alle 3 Gerichtsmediziner sich nun heute noch besprechen werden. Sie werden sich sicher nicht instrumentalisieren lassen, den Ruf schädigen zu lassen. Das wird jetzt sicher eine internationale Sache. Und wie konnte Anna P. Pilnacek an der Kleidung aus der Ferne erkannt haben? Diese Jacken sind nicht selten, gerade in der feineren Gegend, ebenso ist Jeans auch Standard..das stinkt immer heftiger. Beste Szene, wie Pfandler sagte, man könne keine Anzeige aus dem System fischen – schnitt – Taki sagt: das kann man, aber das wäre lupenreiner Amtsmissbrauch. Wie man auf den Selbstmord kam? Pfandler sagt: “Die Beamten haben sich zusammengesetzt und dann ihre Erfahrungen ausgetauscht” Ist ja günstig, das spart enorm Kosten.Noch präzieser der Kommentator namens Dealer:U N F A S S B A RMan hat so ein Gefühl und hat einem das nicht getäuscht, wie ich jetzt endlich lesen kann. Wir haben lange nicht einschlafen können, weil wir uns einfach auch nicht vorstellen konnten, dass gerade ein Sender wie Servus TV so etwas bringt, wo wir uns mit viel Aufwand ein ganz anderes Bild gemacht hatten – Jetzt ist doch einiges klar, oder zumindest ein wenig klarer und auch dieses schwer negative Gefühl ein wenig gewichen. Aber man muss das noch in einem größeren Kontext sehen, vor allem was die Medien anbetrifft. Zuerst ein Artikel in der Presse, dass es ganz sicher ist, dass der Sektionschef ertrunken ist. Dann der Vorbericht über OE 24 in die gleiche Richtung und heute erneut die Zusammenfassung dazu in der Presse? Dass sich aber Servus TV für so etwas hergab, da ist sehr viel Vertrauensporzellan damit zerbrochen – auch kein Hinweis, dass auf Grund des Buches sich hier ein sehr befangener Filmproduzent ans Werk machen durfte?Dazu vielleicht ganz gut passend die nächste bisher nicht bekannt gewesene Informationsbombe:Es gab also eine so genannte “Geheimnachricht”, welche ganz offensichtlich über das “System” in rasender Geschwindigkeit verteilt wurde? (Eine Liste der Empfänger und der hierarchischen Reihenfolge wäre hier auch sehr interessant?) War das einmalig, oder um welches Geheimsystem handelte es sich hier?mrsmokie schreibt:Diese ausgestrahlte Sendung von Servus TV hinterließ den Eindruck, gesteuert worden zu sein. Alleine der aus dem Hut gezauberte neue Gerichtsmediziner hat genau gar nichts gesagt, was verwertbar gewesen wäre. Der Soberl war sowieso zum Schämen, aber das ist er eh immer. Die Aussagen von Wurm kommen wohl am ehesten zu tragen. Zudem dürfte mit der Sendung der Beweis eingetreten sein, dass P. in Rückenlage auf der Donau trieb. Das ist meines Erachtens nach bei einem Suizid völlig auszuschließen. Ich bin kein Fachmann, aber dass sich Tote nach dem Ertrinken noch selbst im Wasser umdrehen, ist schwer vorstellbar. Auch die 1,44 Promille sind für einen “geeichten Konsumenten” wohl nicht sehr beeinträchtigend. Und die befragten Polizisten waren ja selbst vermutlich keine Sekunde am Tatort. Dass man dann in einer Gesprächsrunde einen Suizid aus dem Hut zaubert, ist eigentlich zum Haare raufen. Aber – die Sache ist dank PP und ZZ weiter am köcheln und wird endgültig geklärt werden.Dealer:Ich bin schon sehr gespannt wann die Erklärungen hier zu diesen offenen Fragen erfolgen werden? – Es handelt sich hier ja auch nur um den offensichtlich größten Staatsskandal der Nachkriegsgeschichte? Das Effizienteste wäre, wenn hier der Hauptverantwortliche bei SERVUS TV namentlich bekannt gemacht würde und diesen könnten man dann diese ganzen offenen Fragen stellen.Jiminigrille:Sollte Frau Wurm hier mitlesen, dann sei ihr gesagt: Sobotka hat nicht Frau Wurm blamiert, sondern er hat sich selbst die Maske heruntergerissen. Ich hoffe sie bleibt weiterhin so stark! Eine Frau mit irre viel Courage!Unverhoffter Umzug, Boutique-Eröffnung, Banken spinnen, Nerven liegen blank, Freundin zieht hopplahopp aus, wem noch vertrauen? Kopf hoch! Krone richten! Weiter geradeaus! Rohrhofer hat vor Monaten gegen Nikbakhsh in der ZIB 2, wie ein kleiner Schuljunge gewirkt, der unbedingt auch mal Recht haben will. Das ist wirklich mein Lieblingsbeitrag! Nun hat er aus Verzweiflung darüber eben irgendetwas mit Pilnacek zusammen geschnipselt. Hier nochmal zum anschauen, was eine journalistische Meisterleistung ist, und was nicht:An sowas, wie eine Diskussionsrunde hat er sich nie wieder getraut.Antworten oder Fragen hat Rohrhofer bis gestern einfach nicht geliefert.Es ist einfach ein Jammer mit dem Burschen. Niemand bereitet Gernot vor.