Finanzsturm voraus? Was uns Gold und Dollar signalisieren

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Ein Sturm zieht über die Finanzmärkte: Während der Dollar in den USA massiv an Kaufkraft verliert, steigt der Preis für Gold auf neue Rekordhöhen.Investoren werten das Edelmetall zunehmend als sicheren Hafen – und als Warnsignal für tieferliegende wirtschaftliche Spannungen.Gold als Seismograph für den DollarDer jüngste Höhenflug des Goldpreises deutet auf tiefgreifende Spannungen im globalen Finanzsystem hin. In ihrem neuen Video „Mach dich bereit” blicken die Analysten von Bravos Research auf die jüngste Entwicklung von Gold und Dollar und zeigen auf, warum diese Sorgen bereitet.Laut den Analysten signalisiert der steile Anstieg des Edelmetalls nicht nur eine aktuelle Flucht in sichere Häfen, sondern auch eine schleichende Neubewertung des US-Dollars.Bereits zweimal in der jüngeren Geschichte – in den 1970er-Jahren und zwischen 1999 und 2011 – verlor der Dollar rund 90 Prozent seiner Kaufkraft gegenüber Gold. Seit den 1960er-Jahren summiert sich der Wertverlust sogar auf 99 Prozent.Historisch steigen die Goldpreise in Phasen, in denen sich die US-Wirtschaft abkühlt und die Arbeitslosigkeit zunimmt. Steigende Arbeitslosenzahlen führen in der Regel zu Zinssenkungen und höheren Staatsausgaben. (Gold explodiert: Nur wegen Zinsen? Oder kommt etwas Großes?)Beides schwächt den Dollar und macht Anleihen weniger attraktiv – ein Nährboden für den Goldpreis. Doch diesmal weicht das Muster ab: Trotz niedriger Arbeitslosenquote von gut 4 Prozent markiert Gold neue Rekorde.Kurzfristig ist Gold nach der fulminanten Rally der letzten Wochen allerdings etwas überhitzt. Der Momentum-Indikator RSI zeigt vom Tages- bis zum Monatschart eine überkaufte Marktlage an.Dies kann als Frühwarnsignal für einen bevorstehenden Rücksetzer gewertet werden. Die mögliche Korrektur könnte mit dem gestrigen Rücksetzer nach der „vorsichtigen” Zinssenkung der Fed ihren Anfang genommen haben.Der folgende Gold-Chart von TradingView zeigt die Entwicklung seit dem Tief Ende Oktober 2022 – ein Plus von knapp 130 Prozent.Drei WarnsignaleBravos Research nennt drei Ursachen. Erstens verschärfen geopolitische Konflikte und protektionistische Tendenzen die Unsicherheit.Viele Staaten erhöhen ihre Goldreserven, um sich gegen politische Eingriffe in Devisen oder Anleihen abzusichern. Zweitens treibt die expansive Fiskalpolitik der USA den Dollar nach unten.Massive Haushaltsdefizite und bereits eingeleitete Zinssenkungen der US-Notenbank wirken wie klassische Krisenmaßnahmen – nur ohne vorherige Rezession.Drittens bleibt die Konsumentenstimmung trotz robuster Beschäftigung so schwach wie auf dem Tiefpunkt der Finanzkrise. Hohe Lebenshaltungskosten, unerschwinglicher Wohnraum und wachsende Ungleichheit zwingen die Politik zu weiterem Defizit-Spendieren.Diese Belastungsfaktoren haben die Märkte bislang kaum eingepreist. Zwar steigen die Aktienmärkte und der Goldpreis parallel zueinander, ähnlich wie vor der Finanzkrise 2008, doch Bravos Research warnt, dass ein künftiger Konjunktureinbruch die Schere zwischen beiden weiter öffnen dürfte.Damit verdichtet sich das Bild einer schleichenden Dollar-Entwertung. Sollte die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleiten, müssten Regierung und Notenbank wohl noch aggressiver gegensteuern – mit Folgen für Währungen und Kapitalmärkte weltweit.Gold bleibt aus Sicht von Bravos Research nicht nur Krisenschutz, sondern ein strategischer Profiteur einer Politik, die Kaufkraftverluste des Dollar billigend in Kauf nimmt.Tech-Blase 2.0: Wenn eine einzige Aktie die US-Wirtschaft am Leben hältDie amerikanische Wirtschaft gleicht derzeit einem Patienten auf der Intensivstation, der nur noch durch eine einzige Infusion am Leben gehalten wird.Diese Infusion heißt NVIDIA, und der behandelnde Arzt ist die künstliche Intelligenz. Was sich wie ein dystopischer Science-Fiction-Roman liest, ist die bittere Realität des Jahres 2025.Der digitale Goldrausch und seine SchattenseitenDie Deutsche Bank hat kürzlich eine beunruhigende Analyse vorgelegt: Ohne die massiven Technologieausgaben würde sich die US-Wirtschaft bereits in einer Rezession befinden oder zumindest gefährlich nahe daran kratzen. Der sogenannte „AI-Superzyklus“ – angeführt vom Chiphersteller NVIDIA – trägt praktisch im Alleingang die gesamte amerikanische Wirtschaft auf seinen schmalen Schultern.Man stelle sich vor: Eine einzige Branche, ja sogar ein einzelnes Unternehmen, fungiert als Rettungsanker für die größte Volkswirtschaft der Welt. Das erinnert fatal an die Dotcom-Blase der späten 1990er Jahre, nur dass die Dimensionen heute noch gewaltiger sind.Damals waren es wenigstens noch mehrere Tech-Giganten, die den Markt befeuerten. Heute konzentriert sich alles auf die KI-Revolution und deren Hardware-Lieferanten.Trump’sche Handelspolitik trifft auf digitale AbhängigkeitBesonders pikant wird diese Situation vor dem Hintergrund der aggressiven Zollpolitik des wiedergewählten Präsidenten Trump. Mit Strafzöllen von 20% auf EU-Importe und satten 34% auf chinesische Waren versucht er, die amerikanische Wirtschaft zu „schützen“. Doch was nützt der beste Schutzwall, wenn das Fundament bereits bröckelt?„Der AI-Superzyklus kompensiert derzeit die negativen Effekte der Nachfrage- und Angebotsschocks“, so die nüchterne Einschätzung der Deutschen Bank.Diese Schocks resultieren aus Trumps Zollpolitik einerseits und seiner restriktiven Einwanderungspolitik andererseits. Während Millionen Amerikaner gegen seine Politik protestieren, klammert sich die Wall Street an die Tech-Aktien wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm.Die tickende Zeitbombe der MonokulturWas passiert, wenn der KI-Hype abflaut? Wenn Investoren plötzlich realisieren, dass nicht jedes Unternehmen, das „AI“ in seinen Geschäftsbericht schreibt, automatisch Goldgruben generiert?Die Geschichte lehrt uns, dass keine Blase ewig hält. Die Tulpenmanie im 17. Jahrhundert, die Südseeblase, die Dotcom-Euphorie – sie alle endeten im Desaster.Die aktuelle Situation ist umso bedrohlicher, als dass die gesamte westliche Welt in diese Tech-Abhängigkeit verstrickt ist. Auch die neue deutsche Regierung unter Friedrich Merz setzt trotz vollmundiger Versprechen auf massive Neuverschuldung.Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur wird die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen mit Zinslasten erdrücken.Gold als Rettungsanker in stürmischen ZeitenIn Zeiten derartiger wirtschaftlicher Verwerfungen zeigt sich einmal mehr die Weisheit traditioneller Anlagestrategien. Während Tech-Aktien wie Seifenblasen in der Sonne schillern, bevor sie platzen, behält physisches Gold seinen intrinsischen Wert.Es mag nicht die spektakulären Kursgewinne von NVIDIA versprechen, aber es wird auch nicht über Nacht wertlos, wenn der nächste Algorithmus-Update die KI-Träume platzen lässt.Die Lehre aus der aktuellen Situation könnte klarer nicht sein: Eine Wirtschaft, die von einer einzigen Technologie oder gar einem einzigen Unternehmen abhängt, steht auf tönernen Füßen.Kluge Anleger diversifizieren ihr Portfolio und setzen auf bewährte Werte wie Edelmetalle, die schon unzählige Wirtschaftskrisen überstanden haben.Die Tech-Blase mag noch eine Weile weiterwachsen, getrieben von der Hoffnung auf die nächste KI-Revolution. Doch wie bei jeder Blase gilt: Es ist nicht die Frage, ob sie platzt, sondern wann.Und wenn es soweit ist, werden diejenigen am besten dastehen, die nicht alle Eier in den digitalen Korb gelegt haben.Quellen: PublicDomain/finanzmarktwelt.de am 24.09.2025Der Beitrag Finanzsturm voraus? Was uns Gold und Dollar signalisieren erschien zuerst auf .