Wenn es darum geht, das russische Bedrohungsszenario am Leben zu erhalten, bleiben die NATO-Politiker und -Medien erfinderisch. Nun soll Moskau sogar Drohnen bis nach Dänemark geschickt haben, um dort den Flugbetrieb zu stören. Wann fliegen die ersten russischen Drohnen über Madrid und Lissabon?Es herrscht nicht nur faktisch ein Stellvertreterkrieg zwischen dem Wertewesten und Russland in der Ukraine, sondern auch ein allgemeiner Informationskrieg. Der “böse Iwan” ist mittlerweile längst schon Dauergast der medialen Propagandaoffensive der NATO-Medien – und zwar in Form von Negativschlagzeilen, Unterstellungen und einer einseitigen Berichterstattung, die ganz die Narrative der westlichen Eliten bestätigt.Und wenn man dafür beispielsweise irgendwelche Drohnentrümmer einsammeln und mit Klebeband zusammengeklebt in Polen deponieren muss – dann soll das so sein. Aber das ist noch nicht alles. Die letzten Tage über waren die Schlagzeilen voll mit Meldungen, wonach angeblich russische Drohnen über dänischen Flughäfen gesichtet wurden. Nun, abgesehen davon, dass nicht einmal die Dänen selbst wissen, wer da mit Drohnen in der Nähe der Flughäfen herumspielt, stellen sich noch weitere Fragen.Zum Beispiel stellt sich die Frage, wie russische Drohnen durch den dicht überwachten NATO-Luftraum bis nach Dänemark fliegen sollen. Müsste da nicht die Luftraumabwehr sämtlicher Staaten von Skandinavien bis Osteuropa Alarm schlagen? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass irgendjemand sonst in Dänemark sich einfach einen (unter Umständen für den Flugbetrieb gefährlichen) Spaß erlaubt hat und irgendwelche handelsüblichen Drohnen trotz Sperrzonen dort herumfliegen ließ? Solche Vorfälle gibt es ja immer wieder.Doch das hindert die NATO-Propagandisten nicht daran, immer wieder Russland ins Spiel zu bringen. Es geht dabei nämlich nicht um die Drohnen selbst, sondern um Stimmungsmache und passende Schlagzeilen. Diese bleiben nämlich in den Köpfen der Menschen hängen. Und wenn dann Verteidigungsminister Pistorius verkündet, wir seien nicht mehr im “kompletten Frieden” und die Europäer würden “hybrid, mit Desinformationskampagnen und eben durch Drohneneindringen” attackiert, ist das Teil des ganzen Informationskriegs, den eben auch der Wertewesten führt.Feindbilder müssen gepflegt werden, insbesondere in Krisenzeiten. Und angesichts des belligerenten Dauergefasels der NATO- und EU-Politiker bleibt der Eindruck bestehen, dass dies lediglich der psychologischen Vorbereitung der Bevölkerung dient. Nur jemand, der tatsächlich einen Krieg vom Zaun brechen will, arbeitet mit dieser Form der Psychologie der Massen. Irgendwann will man den Menschen in Europa vielleicht auch noch russische Drohnen über Paris, Madrid und Lissabon verkaufen.