Schon jetzt stillen viele Mütter ihre Babys nicht mehr, sondern verwenden die Milchpulver der Lebensmittelindustrie. Doch dies ist offensichtlich nicht genug – nun soll eine im Labor produzierte künstliche Muttermilch die Märkte erobern. Ein weiterer Schritt in die Abhängigkeit von Big Food. Und wer investiert in dieses Geschäft? Bill Gates.Die Entwicklung von speziellen Milchpulvern für Säuglinge hat gewiss vielen Kindern das Leben gerettet. Immerhin kann es sein, dass Mütter nicht genügend Milch produzieren, um ihren Nachwuchs zu füttern. Doch mittlerweile stillen in vielen Ländern kaum mehr Frauen ihre Babys – und wenn, dann selten über den sechsten Lebensmonat hinaus. Teils aus Bequemlichkeit (Fläschchen geben ist doch so viel einfacher), teils aus Eitelkeit (damit die Brüste in Form bleiben) und teilweise auch aus der Notwendigkeit heraus, möglichst bald nach der Geburt des Kindes wieder arbeiten zu gehen.Doch Muttermilch ist nicht einfach nur irgendein Lebensmittel, sondern vielmehr ein hochkomplexes Lebenselixier, das mehr als 1.500 bioaktive Substanzen enthält, die sich Tag für Tag, Stunde für Stunde an den Bedarf des Kindes anpassen. Kein Labor der Welt kann das nachbauen. Aber an Nachbau ist man ohnehin nicht interessiert. Ziel ist nicht, die Natur zu übertreffen, sondern die Natur auszuschalten.Nachdem Big Food es geschafft hat, während der letzten Jahrzehnte zig Millionen Müttern einzureden, dass chemisches Pulver aus der Fabrik “moderner” sei als das, was ihr eigener Körper hervorbringt, folgt nun die nächste Eskalationsstufe: Muttermilch aus dem Labor. Dass industriell hergestellte Milch gefährlich sein kann, ist jedoch längst schon bekannt. Überhöhte Eisenmengen, zu viel Aluminium, zu viel Jod, giftige Schwermetalle, hormonähnliche Chemikalien, Zuckerzusätze im Übermaß. Muttermilch dagegen ist steril und frei von den Kontaminationsrisiken der Industrieproduktion. Doch das interessiert niemanden, solange die Gewinne stimmen.Allerdings ist dies erst der Anfang. Start-ups wie Biomilq (welches Gelder von Bill Gates erhielt) wollen Muttermilch aus dem Bioreaktor in Massenproduktion herstellen. Präsentiert wird dies als “wissenschaftlicher Durchbruch” und als Möglichkeit, den CO2-Ausstoß durch die Milchpulverindustrie zu reduzieren. In Wirklichkeit jedoch ist dies eine perfide Neuauflage derselben alten Lüge. Wieder sollen Mütter eingeredet bekommen, dass die Natur unzureichend ist, dass ihre Milch nur zweite Wahl sei. Wieder geht es um Bequemlichkeit, um Lifestyle-Marketing, um die nächste Stufe der Entfremdung.Doch die Sache ist ernster: Es geht nicht nur um Nährstoffe, sondern um die Mutter-Kind-Bindung, das Immunsystem und die allgemeine Entwicklung. Gestillte Kinder sind im Allgemeinen einfach gesünder, widerstandsfähiger und entwickeln sich besser. Babys, die mit Ersatzprodukten gefüttert wurden, waren häufiger krank, litten an Allergien, wurden dicker, schwächer und abhängiger (siehe auch hier, hier und hier). Mit der Labormilch wird sich daran wohl kaum etwas ändern. Und für nicht wenige Kinder heißt dies, dass sie von Big Food quasi direkt zu Big Pharma weitergeleitet werden.