30.09.2025 23.30Online seit heute, 23.30 UhrDie israelische Regierung hat die Ernennung des umstrittenen Generalmajors David Zini zum neuen Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bestätigt. Die Ernennung für eine Amtszeit von fünf Jahren sei einstimmig erfolgt, erklärte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu gestern Abend. Der Nachfolger des von Netanjahu entlassenen bisherigen Schin-Bet-Chefs Ronen Bar soll sein Amt am 5. Oktober antreten.Die Personalie hat bei Angehörigen von Geiseln in Gewalt der radikalislamischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen für Unmut gesorgt. Zini soll sich gegen Verhandlungen mit der Hamas für eine Freilassung der Geiseln ausgesprochen und den Konflikt mit radikalen Palästinensern als „ewigen Krieg“ bezeichnet haben.Der pensionierte Generalmajor gehört der ultrarechten zionistischen Bewegung an. Ihm wird außerdem eine ideologische Nähe zu der Siedlerbewegung nachgesagt, die den Gazastreifen und das Westjordanland als Teil Israels ansehen.Netanjahu hatte Bar Ende März entlassen und Zini im Mai als neuen Schin-Bet-Chef nominiert. Der israelische Regierungschef begründete den Schritt mit mangelndem Vertrauen in Bar und dem Versagen des Schin Bet beim Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.Es folgte ein langer Streit mit der israelischen Generalstaatsanwältin Gali Baharav Miara, die Zinis Nominierung für „illegal“ erklärte. Ein für die Überprüfung von Spitzenpositionen zuständiger Ausschuss gab vergangene Woche aber grünes Licht für die Nominierung. Bar hatte seine Entlassung als politisch motiviert bezeichnet. Unter Eid warf er Netanjahu vor, von ihm persönliche Loyalität verlangt und ihn unter anderem zur Bespitzelung regierungskritischer Demonstranten aufgefordert zu haben.