Das Schweigen deutscher Medien über die brutalen Zwangsrekrutierungen in der Ukraine

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Propaganda durch VerschweigenJe verzweifelter die Lage der Ukraine an der Front wird, desto brutaler gehen die Rekrutierer in der Ukraine vor, die Männer brutal auf der Straße einfangen und an die Front karren. Dagegen wächst in der Ukraine seit Langem Widerstand, aber deutsche Medien halten es nicht für nötig, darüber zu berichten.Quelle: anti-spiegelDas größte Problem der ukrainischen Streitkräfte ist der Personalmangel. Während sich in Russland jeden Monat etwa 30.000 Männer freiwillig für den Dienst im Kriegsgebiet melden, müssen die ukrainischen Streitkräfte seit Langem auf brutale Zwangsrekrutierungen zurückgreifen. Dabei werden Männer brutal auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäften und so weiter eingefangen, mit Gewalt in Busse gestopft und in Kasernen gebracht. Wenn die Opfer sich wehren, werden sie zusammengeschlagen, auch Todesfälle sind dabei keine Seltenheit mehr. Aber selbst trotz dieser Maßnahmen kann die Ukraine ihre Verluste an der Front schon lange nicht mehr ausgleichen.Wer sich als Deutscher in alternativen Medien informiert, kennt die schockierenden Videos dieser Vorgänge, die empörte Ukrainer seit bestimmt einem Jahr in großer Zahl in sozialen Netzwerken posten. Da die Männer dabei in Busse gepfercht werden, gibt es in der Ukraine dafür sogar schon ein eigenes Wort: Man spricht von „bussifizierten“ Männern.Wer sich hingegen in den deutschen Mainstream-Medien informiert, der hat davon noch nie etwas gehört oder gesehen, denn die deutschen Medien verbreiten die ukrainische Kriegspropaganda, laut der die Ukrainer begeistert und motiviert in den Krieg ziehen. In der Ukraine, wo die Menschen sehen, was vor sich geht, wirkt diese Propaganda nicht mehr, in Deutschland hingegen, wo die Menschen davon nichts wissen, wirkt sie offenbar immer noch.Die Empörung in der Ukraine über diese Zwangsrekrutierungen hat schon vor Monaten dazu geführt, dass Ukrainer nachts Brandanschläge auf die Rekrutierungszentren und deren Fahrzeuge verüben.Vor einigen Wochen hat Russland angefangen, diese Rekrutierungszentren gezielt anzugreifen, was in der Ukraine für Applaus gesorgt hat und ukrainische Medien melden sogar, dass Ukrainer die GPS-Positionsdaten der Rekrutierungszentren an russische Telegram-Kanäle übermitteln.Darüber gab es in Deutschland praktisch keine Berichte. Eine Ausnahme war der Focus, der am 22. Juli unter der Überschrift „„Wehrpflichtige Männer verstecken sich“ – Russlands hinterlistige Strategie bringt ukrainische Mobilisierung ins Wanken“ darüber berichtet hat. Allerdings ist das Wort „berichtet“ übertrieben, denn der Focus hat in großer Entrüstung über die russischen Angriffe auf Rekrutierungszentren und darüber berichtet, dass es Ukrainer gibt, die das begrüßen, aber er hat den deutschen Lesern die wahren Gründe dafür verschwiegen, denn über die hat der Focus lediglich geschrieben:„Dabei geht es vor allem um Vorwürfe von Korruption und sozialer Ungerechtigkeit. Die Überzeugung, dass vor allem diejenigen an die Front geschickt werden, die weder Geld noch gute Beziehungen haben, ist tief verwurzelt.Zudem stehen die harten Methoden der Militärkommissare in der Kritik: Während der Einberufungsverfahren sollen sie häufig rigoros vorgehen und Menschenrechte verletzen.In fast jeder größeren Stadt gibt es Telegram-Kanäle, in denen Menschen darüber berichten, wo sich Kommissare heute aufhalten. So versuchen sie, sich gegenseitig zu warnen und Straßen zu meiden, auf denen sie den Kommissaren begegnen könnten.Das führt zu einem Teufelskreis: Der Staat sieht sich gezwungen, Zwangsmaßnahmen noch zu verschärfen, um die Reserven aufzufüllen.“Obwohl es hunderte Videos von den brutalen Methoden der Rekrutierer gibt, formuliert der Focus um Konjunktiv und schreibt, „während der Einberufungsverfahren sollen sie häufig rigoros vorgehen und Menschenrechte verletzen“, ohne seinen Lesern zu erklären, was das genau bedeutet. Die Deutschen sollen nicht erfahren, was in der Ukraine tatsächlich vor sich geht. Deutschland bleibt im Tal der Ahnungslosen.Auch britische und US-amerikanische Medien zeichnen sich nicht eben durch objektive und umfassende Berichterstattung aus, aber sie berichten immerhin umfangreicher und informativer als deutsche Medien. Die Financial Times beispielsweise hat nun über die brutalen Rekrutierungen berichtet und in ihrem Artikel sogar Videos der „Bussifizierungen“ veröffentlicht. Das kommt zwar mit vielen Monaten Verspätung, aber immerhin wird es mal berichtet, während deutsche Medien ihren Lesern das verschweigen.Zur Information habe ich den Artikel der Financial Times übersetzt.Beginn der Übersetzung:In Transporter gedrängt, Reifen zerstochen: Ukrainer lehnen Rekrutierung abKiewer Führungsspitze wegen gewalttätiger Rekrutierungspraktiken in der KritikUkrainische Beamte haben nach einer Reihe gewalttätiger Zwischenfälle eine Verbesserung der Rekrutierungspraktiken zugesagt, während die Armee vor einem Personalmangel warnt, der die Verteidigung des Landes gegen den russischen Krieg gefährde.Präsident Wladimir Selensky hat sich westlichen Forderungen widersetzt, das Wehrpflichtalter unter 25 Jahre zu senken, und argumentiert, er sei nicht bereit, die nächste Generation der Ukraine zu opfern. Dies führt dazu, dass der Armee nur noch wenige rekrutierbare Männer zur Verfügung stehen, während Moskaus Streitkräfte entlang der 1.000 Kilometer langen Frontlinie vorrücken.Videos in den sozialen Medien zeigen, wie ukrainische Männer auf der Straße aufgegriffen und brutal in Transporter gepfercht werden, während wütende Einheimische gegen Militärrekrutierer vorgehen. Die Behörden gaben am Mittwoch bekannt, dass sie Ermittlungen zum Tod eines Mannes in der südukrainischen Stadt Nikolajew eingeleitet haben. Der Mann war Berichten zufolge von einer Brücke gesprungen, um vor den Rekrutierern zu fliehen.„Die Mobilisierung sollte die Menschen nicht schockieren“, sagte der ukrainische Oberbefehlshaber Alexander Syrsky im Juni gegenüber Reportern und fügte hinzu, dass die Rekrutierungszentren „solche beschämenden Vorfälle nicht zulassen“ dürften.Er versprach mehr Transparenz und die Bestrafung von Offizieren, die an Fällen beteiligt waren, in denen Männer illegal zur Armee eingezogen wurden. Die Rekrutierungszentren erhielten außerdem ein 50-seitiges Handbuch mit Regeln für Anstands und Deeskalationsmethoden im Umgang mit Bürgern.Seitdem sind jedoch weitere solcher Videos aufgetaucht, darunter das eines Mannes, der in Odessa in einen zivilen Transporter gestoßen wurde, woraufhin sich der neue Verteidigungsminister Denis Schmygal im vergangenen Monat den Fragen von Abgeordneten stellen musste. Er betonte, die Mobilisierung verlaufe „planmäßig“, und sagte, um Fälle von Zwangsmobilisierung zu beenden, seien „ein qualitativ hochwertiges Management der Armee sowie Vertrauen in die Kommandeure und die militärische Führung“ erforderlich.Gleichzeitig nehmen Widerstand und sogar Gewalt gegen Rekrutierungsoffiziere zu.Am Freitag kam es in der zentralukrainischen Stadt Winnyzja zu einer angespannten Auseinandersetzung, als sich am späten Abend etwa 80 Menschen in der Nähe eines Stadions versammelten, um die Freilassung der dort eingelieferten, kürzlich mobilisierten Männer zu fordern. Einige der Demonstranten versuchten nach Angaben der örtlichen Polizei, in das Stadion einzudringen.Insgesamt wurden in der Ukraine in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mehr als 500 Ermittlungen wegen Behinderung von Aktivitäten der Armee eingeleitet, verglichen mit rund 200 Fällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres, so die Generalstaatsanwaltschaft.Die Fälle bedeuten nicht immer die Anwendung von Gewalt, sondern umfassen auch Fälle, in denen Personen beschuldigt werden, Chatgruppen eingerichtet zu haben, um Einheimische vor patrouillierenden Wehrdienstleistenden zu warnen.Letzten Monat beantragte das Militärrekrutierungszentrum in der zentralukrainischen Stadt Poltawa die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Behinderung, nachdem eine Gruppe Einheimischer einen Transporter mit neu mobilisierten Männern zum Ausbildungszentrum blockiert und einigen von ihnen die Flucht ermöglicht hatte. Dasselbe Zentrum berichtete auch von der Festnahme einer Frau in Krementschuk, nachdem sie während einer Auseinandersetzung zwischen Zivilisten und Militärrekrutierern einen Stein geworfen hatte.Roman Istomin, ein Sprecher des ukrainischen Rekrutierungszentrums in Poltawa, räumte ein, dass sein Büro mit harten Bedingungen konfrontiert sei.„Die Mobilisierung ist eine obligatorische Form des Militärdienstes und die Bürger haben die Pflicht, ihr Land zu verteidigen. Das ist wahrscheinlich der Grund für die negative Einstellung gegenüber den Einberufungsämtern: Unsere Aufgabe ist es, Bürger zur Erfüllung ihrer Pflicht zu zwingen“, sagte er.Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in der Westukraine. Im vergangenen Monat umringten Dorfbewohner in der Region Ternopil ein Polizeiauto, das die Rekrutierer auf Patrouille begleitete. Im Mai blockierten etwa 100 Personen das Fahrzeug von Rekrutierern, das in der westlichen Stadt Kamjanez-Podilskyj seine Runden drehte, beschimpften die Beamten und zerstochen deren Reifen.Das operative Kommando, das die Mobilisierung in der Westukraine überwacht, räumte in einer seltenen Erklärung im Mai zunehmende Gewalt gegen Rekrutierer ein und stellte fest, dass es seit Jahresbeginn in der Region mindestens zwölf Zusammenstöße gegeben habe.„Denken Sie daran, dass der Feind auf der anderen Seite der Front steht und keine ukrainische Uniform trägt“, hieß es.Das ukrainische Militär warnt jedoch auch davor, dass Russland die Wirkung solcher Vorfälle verstärkt und sie sogar erfindet. Von 256 gemeldeten Vorfällen mit Rekrutierern im Juni wurden nach Angaben des Kommandos der Bodentruppen nur 36 weiterverfolgt; den Rest bezeichnete es als „Manipulationen, Fälschungen oder psychologische Operationen“.Russland begann im Juni außerdem, Wehrdienstbüros mit Drohnen anzugreifen, das ist eine neue Taktik, die nach Angaben ukrainischer Beamter darauf abzielt, den Mobilisierungsprozess weiter zu stören. Kiew warnte, Moskau gehe sogar so weit, Teenager über die Messenger-App Telegram zu rekrutieren, um Rekrutierungszentren in die Luft zu sprengen.Um die Rekrutierung zu verbessern, hat die Ukraine versucht, den Freiwilligendienst zu fördern. Selensky unterzeichnete am Dienstag ein Gesetz, das es Männern über 60 Jahren erlaubt, freiwillig Einjahresverträge zu unterzeichnen. Diese stehen auch Männern im Alter von 18 bis 24 Jahren offen, die nicht mobilisiert werden müssen.Dies sei notwendig, „denn andererseits gibt es diesen obligatorischen Prozess, der einem wahrscheinlich nicht gefällt, diese riesige Blackbox voller Ängste“, sagte Alexej Bezhevets, ein Berater des Verteidigungsministeriums, der sich für die Verbesserung der freiwilligen Rekrutierung einsetzt.Selensky erklärte, seine Streitkräfte könnten monatlich bis zu 27.000 Wehrpflichtige einziehen. Während die ukrainischen Behörden aus Sicherheitsgründen keine Angaben zum Personalmangel an der Front machen, warnen Kommandeure und Soldaten regelmäßig vor einer Unterbesetzung der Verteidigungsstellungen und einer weiteren Erschöpfung der verbleibenden Truppen.Unabhängige Analysten gehen hingegen davon aus, dass Russland wahrscheinlich jeden Monat mehr als 30.000 Soldaten rekrutiert, hauptsächlich Freiwillige, die durch hohe Antrittsprämien angelockt werden.Doch die Ukraine ist nach wie vor größtenteils auf die Wehrpflicht angewiesen: Laut Fedor Wenislawski, Mitglied des parlamentarischen Ausschusses für Geheimdienst und nationale Sicherheit, sind nur etwa 10 Prozent der neuen Rekruten Freiwillige.Meinungsumfragen zeigen eine komplexe Dynamik, in der die Mobilisierung von den meisten Ukrainern als notwendig, aber auch als ungerecht angesehen wird.Eine im April 2025 vom Sozialforschungsinstitut Info Sapiens durchgeführte Umfrage ergab, dass 77 Prozent der Befragten den Einberufungsämtern gegenüber Misstrauen äußerten, obwohl 93 Prozent dem Militär insgesamt vertrauten.„Dies spiegelt zum Teil das Misstrauen gegenüber dem Staat insgesamt wider“, sagte Inna Volosevych, stellvertretende Direktorin von Info Sapiens. „Ein ähnliches Misstrauen wird auch gegenüber Richtern und Strafverfolgungsbehörden geäußert.“Selenskys Popularität wurde durch seine jüngsten Maßnahmen gegen zwei unabhängige Antikorruptionsbehörden weiter beeinträchtigt, obwohl er nach während des Krieges seltenen Protesten und dem Druck westlicher Verbündeter seinen Kurs änderte.Während die Kritik an den Einberufungsämtern „als Frage der Gerechtigkeit dargestellt wurde, versteht die Mehrheit der Menschen, dass wir Mobilisierung brauchen und bereit sind, zu leiden“, sagte Anton Grushevsky, Exekutivdirektor des unabhängigen Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS).„Aber sie wollen Gerechtigkeit, dass auch Beamte und ihre Kinder eingezogen werden.“Ende der Übersetzung*Und welche Damen und Herren tragen an diesem widerlichen, menschenverachtenden und kriegsgeilen Verhalten eine Mitschuld? Weit mehr als ein Dutzend Psychopathen sind leicht zu finden.